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von Pater Peter CSWG Botschaften über die Tradition Als ich die Gespräche mit Jesus zu lesen begann war ich als erstes erleichtert. Sie enthielten keine übertriebenen oder exzentrischen Ausdrücke des christlichen Glaubens, wie es manchmal in dieser Art Literatur von Sehern geschehen kann. Tatsächlich schienen sie mir in dessen Inhalt ausgesprochen "ausgewogen" zu sein, sogar orthodox. Beim weiterlesen hat sich dieser Eindruck geändert: Ich traf immer wieder Worte an wie 'Metanoia', 'Reue', 'Wachse in Heiligkeit', 'Liebe', 'Freude', 'Vergebung', 'Versöhnung', 'immerwährendes Gebet', 'die Heilige Dreifaltigkeit', 'Hingabe'. Die Seligpreisungen wurden in Erinnerung gerufen, wie auch das dringend nötige Gebet, hinsichtlich des nahen Bevorstehens des Kommens des Herrn. Das Ganze gipfelt in einem Aufruf zur Einheit und einem gemeinsamen Osterdatum: 'Orthodoxe! Katholiken! Protestanten! Ihr gehört alle zu Mir! Ihr seid in Meinen Augen alle Eins', 'Beugt euch, damit ihr euch vereinen könnt', 'vereint, um Meinetwillen, das Osterfest'. Ich fand Gebete und Liebes-Lieder, die für mich ein Widerhall des biblischen Hohelieds und der Hymnen des Hl. Symeon dem Neuen Theologen (950 - 1022) sind. Teile der Botschaften geben die Hebräischen Propheten wieder (Ezechiel, Hosea, Amos) und so bekommt man ein Gespühr dafür, wie deren eigenen Worte von Gott gegeben und niedergeschrieben wurden. Andere Teile zeigen eine natürliche Resonanz zur Tradition in ihrem prophetischen Charakter und mystischen Lobpreis- und hochzeitlichen Liebes-Poesien: wie vom Hl. Symeon dem neuen Theologen aus der Ostkirche und von der Hl. Katherina von Siena aus der Westkirche. Ich bin dadurch zum Schluss gekommen, dass das kein unbedeutender Ausdruck des Glaubens ist: Das ist alles, was mir als Mönch gelehrt wurde. Dies ist die Eine Grosse Tradition und all das ist in diesen Botschaften eingeschlossen, vom Herrn Selbst. Falls zuvor irgendeine Spur einer Unsicherheit vorhanden gewesen sein sollte, von diesem Augenblick an war sie entwichen, und ich schaute nie zurück. 'Es ist der Herr' Woher können wir wissen, dass diese Botschaften von Gott sind? Wenn ihr die Botschaften lest, werdet ihr davon überzeugt sein: sie sind in diesem Sinne "selbst-bezeugend". Eine persönliche Bestätigung bekam ich auf unerwartete Weise als ich dem Rat, die Botschaften vom 1. Band an zu lesen. Auf der Seite 8 entdeckte ich einen Bericht von unserem Herrn über Seine Passion. Als ich diesen las, dachte ich (es ist nicht einfach meinen nachstehenden Gedanken zu folgen): Vassula sagt selbst, wie schwierig es für sie war, die Botschaften niederzuschreiben - kein Mensch, wie auch immer er inspiriert ist, könnte das aus seinem eigenen imaginativen Verstand heraus schreiben. Es kommt von ausserhalb, vom Bewusstsein des Einen, der selbst die Passion durchlitten hat. An einem Morgen, als ich die Lesungen aus der Heiligen Schrift für das Morgenlob vorbereitet hatte - es war aus dem Evangelium des Hl. Johannes - wurde ich mir plötzlich kraftvoll bewusst, dass die Person, die ich beim Lesen dieser Lesungen wahrnahm dieselbe Person ist, die ich beim Lesen der Botschaften wahrgenommen hatte. Und ich erlebte, wie ich in den Worten des Apostels Johannes am See von Tiberias, ausrief: "Es ist der Herr" (Joh 21, 7). Was beinhalten die Botschaften Nach der Darstellung von Vassula sind die Botschaften ein "Wiederholen der Frohen Botschaft" (Konferenz in Brighton, Oktober 2003), und das heisst, eine unverfälschte Erklärung der Frohen Botschaft. Was ihr finden werdet ist dieselbe Frohe Botschaft die ihr in den Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes hört, jedoch mit einem unmittelbaren und zeitgenössischen Klang. Es ist der Herr, der jetzt zu uns spricht, im 2004 mit seinem ganzen Ethos und Ambiente unserer modernen Welt und Kultur. Es ist, was die Kirche unter der Tradition versteht: der Heilige Geist spricht direkt zu jedem Zeitalter und jeder Kultur, wie auch zu den Würdenträgern der Kirche, durch ausgewählte Werkzeuge. Es ist die eine ursprüngliche Frohe Botschaft die ausgelegt, ausführlich dargelegt und klar gemacht wird. Der Hl. Johannes vom Kreuz schrieb, dass Gott durch Seinen Sohn zu uns gesprochen hat und indem Er gesprochen hat, hätte er uns nichts mehr zu sagen. Es steht daher ausser Frage, das es etwas neues oder gar innovatives gibt. Die Botschaften sind ein Erinnerer an Sein Wort: "Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe." (Joh 14,26). Ein Geschenk für die ganze Kirche Das Charisma Vassulas ist ein Geschenk (griech. "Charis") Gottes für die ganz Kirche, insofern wir bescheiden genug sind, es von Gott anzunehmen. Mit den Gaben Gottes einher gibt es immer Prüfungen und Herausforderungen. An erster Stelle wird es eine wahre Versuchung geben, zu zweifeln. Wir müssen diesem Zweifel in uns selbst, wie auch anhand der Reaktionen anderer begegnen, sogar jener, die im Herrn über uns gestellt sind. Einige würden sich veranlasst fühlen, einem zu ermutigen - doch von anderen könnte einfach nichts kommen, ein Fehlen einer Antwort darauf. Wie auch immer: Diese Botschaften sind nicht einfach für ein paar Leute geacht ('Wenn du das magst, ... lies es'), noch sind sie für einen Hauptteil der Kirche, die sich von ihrem wahren Zweck abgewandt haben. Die Herr spricht sich sehr klar darüber aus, dass die Botschaften für jedermann sind, für jeden Christen, tatsächlich für die ganz Menschheit. Unser Entsprechen, eine treue Antwort auf Seinen Ruf ist die Voraussetzung dafür, dass das, was Gott uns durch die Botschaften gegeben hat auch Früchte tragen wird. Denn bei jedem Zweifel, der uns in den Sinn kommt, oder uns von jemandem zugetragen wird, sollte wir uns fragen, ob uns dieser Gedanke vom Heiligen Geist geschickt wurde oder ob es etwas mit unserem alten Selbst zu tun hat und das versucht einen Weg zu finden diese Herausforderung zu umgehen? Die immer gegenwärtige Gefahr ist da, besonders in unserem Zeitalter, das Geschehen zu rationalisieren. Der Herr hat uns viel über den Rationalismus in unseren Tagen zu sagen. Eine Herausforderung gegenüber der Unaufrichtigkeit Wir können erkennen, dass dies ein für die ganze Kirche herausforderndes Wort ist, so wie das Wort an die Sieben Gemeinden in der Offenbarung des Johannes gerichtet wurde (Offb 2 & 3). Dort ruft der Herr zur Läuterung Seiner Kirche auf - 'Ich möchte, dass ihr heilig lebt, wie Ich Heilig bin' - damit sie wie die ursprüngliche apostolische Kirche wird: "Ich habe vor, euch alle wieder in Meine Gewänder von einst (der frühen Kirche) zu kleiden, und Meine Kirche werde Ich neu aufbauen auf ihren alten Fundamenten." (Botschaft vom 8.7.1990) Es ist eine fortwährende Herausforderung jeglicher Unaufrichtigkeit in der Kirche entgegenzutreten, damit sie der Welt gegenüber ein aufrichtiger Diener wird und die authentische Frohe Botschaft weitergibt und sich im Dienst der Heilung und Rettung um die wirklichen Krankheiten der Welt kümmert. Es ist nicht angenehm, die Zeichen der Zeit zu verstehen. Jesus sagt: "Sagt Meinem Volk, dass Ich keine Verwaltungsbeamte in Meinem Hause haben möchte - diese werden an Meinem Tag nicht gerechtfertigt dastehen, denn sie sind es, die Mein Haus industrialisiert haben." (Botschaft vom 14.10.1991 zur Einheit). Der Herr ist sehr über diejenigen besorgt, 'die mehr nach Ehren und Würden streben, statt sich um die Rettung von Seelen zu kümmen' - und über all die 'Händler' (s. Mt 21, 12-13 und die Gleichnisse). Institution und Charisma Für die Kirche stellt die Annahme dieser Botschaften ein jahrzehnte-altes Problem zwischen der Institution der Kirche und dem Charisma deren Glieder dar. Der Hl. Paulus bittet seine Mit-Christen: 'Löscht den Geist nicht aus' (1 Thess 5,19). Er drängt auch die Korinther: 'Strebt nach der Prophetengabe' (1 Kor 14, 39). Die Rolle des Propheten wird als dem Aposteldienst nachfolgend betrachtet: 'So hat Gott in der Kirche die einen als Apostel eingesetzt, die andern als Propheten..,' (1 Kor 12, 28). 'Und er gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein..' (Eph 4, 11). Die Aufgabe des Propheten wurde in der Kirche weder bereitwillig anerkannt noch akzeptiert, wie das alte Israel sich auch schwer tat, die Auserwählten, von Gott gesandten Diener mit ihrer Botschaft anzunehmen. Die Verantwortlichen der Institution Kirche sind bestrebt, die Ordnung aufrecht zu erhalten, und doch ist die Notwendigkeit da, die Herausforderung des prophetischen Wortes anzunehmen und es mit an Bord zu nehmen. Das muss geschehen, wenn ein vorwärtsgerichteter Weg durch Dialog und Wachstum, der durch die Liebe wirkt, gefunden werden soll. Ist es nicht vorallem die Liebe, die das Herz der Frohbotschaft ist? (1 Kor 13). In der Botschaft vom 29.11.1989 sagt Jesus: "Lasst die Liebe in all eurem Tun gegenwärtig sein. Eure Liebe sollte nicht nur in Worten, in bloßem Reden bestehen, sondern sich entsprechend tätig und helfend erweisen." Die Frage bleibt, ob man sich der Herausforderung stellen kann, damit ein Charisma nicht verborgen bleibt aus Angst über die Konsequenzen. Trost und Stärkung vom Himmel Diese Botschaften werden für all diejenigen eine Stärkung sein, die sich gefragt haben, wie Gott die jüngsten Kämpfe in der Kirche und in der Welt von Heute sieht. Denn es ist gerade diese Welt der Kriege, des Hungers, der Unterdrückung, Abtreibung und des ökologischen Ungleichgewichts, der wir in diesen Botschaften begegnen. Derselbe Herr, der zuerst zu den Hebräern sprach und Sein Wort durch Seinen Sohn an die ganze Menschheit richtete, spricht jetzt zu uns, mit derselben Dringlichkeit, mit Mitgefühl und dem Wunsch, dass Sein Wort gehört wird. "Die Liebe fehlt unter euch". "Laßt Liebe den Schwerpunkt in eurem Leben sein, laßt sie eure Wurzel sein. Achtet auf eure Gedanken! Richtet nicht über andere, denn eure Wege sind nicht wie die des Herrn." (25. Oktober 1989) Die Botschaften, genauso wie die Heilige Schrift, dessen "Herkunft", konfrontieren uns mit der einzigartigen Herausforderung des christlichen Glaubens. Das ist die Herausforderung: Das Wort (den Willen) Gottes zu hören und auch danach zu handeln. 'Die Botschaften zu leben', ist ein immer wiederkehrender Aufruf der Mutter des Herrn. Der Aufruf ist, dass wir, von der Berufung unserer Taufe heraus in Heiligkeit und all den damit verbundenen Elementen wie Vergebung, Versöhnung, Frieden, Bescheidenheit, fortwährendes Gebet wachsen, in diesen Dispositionen (geistliche Armut, Sanftmut, Barmherzigkeit, Reinheit des Herzens), die der Herr von uns erbittet, um die Segnungen (Seeligpreisungen) die Er uns wünscht auch zu empfangen. Es ist eine Einladung an einen jeden von uns, der Mann oder die Frau in Christus zu werden, zu der oder dem wir getauft wurden: Eine mit dem Leib Christi vereinte Person, in der örtlichen Kirche, der wir angehören. Das und nichts anderes würde die Vollendung und Erfüllung dieser 'Offenbarungen' von Gott darstellen. Pater Peter CSWG |