F: Die CE besitzt eine gewisse Organisation, obgleich sie keine genau definierten Strukturen hat. Welche Rolle spielt das ICRSS?
Pesare:
Der Heilige Vater sagt, dass es neben der Säule der Institution der Kirche noch eine andere Säule gibt, welche die charismatische Säule ist. Tatsächlich spricht die ganze Kirchengeschichte zu uns über diese Kraft des Heiligen Geistes, dessen neue Offenbarungen uns in charismatischer Form mitgeteilt werden. Von Paul VI. bis zu Johannes Paul II. zeigte man sich gegenüber der CE stets aufgeschlossen. Um die charismatische Qualität dieser spirituellen Bewegung zu gewährleisten, wollte man in dieser Erneuerung eine Dienststelle organisieren.
Das ICRSS ist die Organisation, welche weltweit allen charismatischen Institutionen zur Verfügung steht - Organisationen, Verbänden, Gemeinschaften, Evangelisationsschulen, Predigerdiensten und Heilungsdiensten. Man muss bedenken, dass die CE nicht mit den anderen Bewegungen in der Kirche gleichzusetzen ist, da sie keinen Gründer hat und auch keine Struktur, die für alle gleich wäre. Wir spüren, dass unser Gründer und unser Führer der Heilige Geist ist, der durch die Hirten wirkt, die Gott uns in der Kirche geschenkt hat.
Ein weiterer Gesichtspunkt des Dienstes ist die Beziehung des ICRSS zur Amtskirche, die Fähigkeit, die charismatische Erfahrung, die der Heilige Geist der Welt mitteilt, in der Sprache der Kirche auszudrücken.
Ein Beispiel: Am Ende des Jahres 2001 organisierten das ICRSS und der päpstliche Rat für die Laien ein Seminar in Rom über das Heilungsgebet, und es wurden dazu Theologen eingeladen, die aus der CE kommen und auch solche, die mit dieser Bewegung nichts zu tun haben, einschliesslich der altgedienten Leiter der CE. Wir waren etwa 120 und diskutierten über diese Gabe an die gesamte Kirche. Diese Art der Betrachtung ist sowohl für die CE als auch für die ganze Kirche von Nutzen.
F: Es heisst, dass sich die Mitglieder der CE dem Gebet und dem Lobpreis widmen. Werden diese Aspekte in eine konkrete Verpflichtung gegenüber der Kirche und der Gesellschaft übertragen?
Pesare:
Wie ich schon sagte, ist die CE nicht wie die anderen Bewegungen. Sie ist eine geistliche Strömung, deren spezielles Anliegen es ist, die Herzen der Menschen zu verändern, sie in die Gegenwart Gottes zurück zu bringen.
Jeder, der eng mit Gott verbunden ist, kann nicht anders, als sein Leben für die Welt hinzugeben. Es ist der Weg, auf dem Jesus Sein Leben für die Welt hingegeben hat. Die Erfahrung des Heiligen Geistes führt in das Herz der christlichen Gotteserfahrung und lässt einen diese Bekehrung des Herzens erleben. Es ist das, was das Herz aus Stein verändert und ein Herz aus Fleisch schenkt, welches liebt, und wenn man liebt, dient man. Deshalb ist die Kirche die grösste Erfahrung von einem Dienst an der Welt. Es macht uns sehr glücklich, wenn die Leute sagen, dass wir die Gruppe sind, die beten möchte, denn hierin liegt das Geheimnis zur Veränderung unseres Lebens.
Die Kirche braucht Heilige, Menschen, die die Erfahrung mit dem Heiligen Geist gemacht haben, die ihr Leben grundlegend geändert haben, die ihren Geist und ihr Herz umwandeln und in einen anderen Jesus verwandelt werden. Diese Menschen werden die Welt verändern.
F: Mehr als 120 Millionen Katholiken haben die Erfahrung mit der CE gemacht. Wie geht die CE mit dem Thema der Ausbildung um?
Pesare:
Das war in den letzten Jahren ein sehr wichtiger Gesichtspunkt. Für diese Menschen Gottes ist die Zeit gekommen zu wachsen, auch in der Ausbildung. Es ist ein Gesichtspunkt, auf dessen Notwendigkeit der Papst weltweit in seinen Dokumenten für die CE hingewiesen hat.
Sicherlich ist das Gebet oder das Vertrauen in den Heiligen Geist nicht genug. Wir müssen vielmehr, wie der Hl. Petrus in seinem Brief schreibt, immer darauf vorbereitet sein, unseren Glauben zu begründen. In dieser Hinsicht ist die CE eine sehr vielseitige Strömung, es gibt zahlreiche Wege, um diese Ausbildung zu erhalten, und unter diesen stellt das Amt der Kirche die wichtigste Quelle dar.
Ausserdem muss das bewahrt werden, was Pater Raniero Cantalamessa, der Hausprediger des Papstes, ausdrückt, wenn er von seinem Zeugnis spricht: "Vor allem habe ich das Leben Jesu studiert: seine Kindheit, sein Leben, das, was die Kirchenväter über ihn gesagt hatten; ich wusste tausend Dinge über die Person Jesu, doch Jesus als Person kannte ich nicht."
Es genügt nicht, studiert zu haben, um die Gestalt Jesu zu kennen. Ausbildung - ja, aber als Ergänzung zu einer Erfahrung. Es ist die Erfahrung des Geistes, die als wichtigstes Gut bewahrt werden muss.
________________________________________________
Um sich aus dieser WLIG-Mailing-Liste zu entfernen, antworten Sie einfach
auf diese Notiz, und setzen Sie das Wort ENTFERNEN (REMOVE) in die Betreff-/Titelzeile.
Anfragen sind an david@tlig.org zu richten.
Ein Archiv letzter Mailings ist verfügbar über:
http://www.tlig.org/forum/forum.html
(Bitte beachten Sie, dass das meiste zur Zeit nur auf Englisch vorhanden ist)
________________________________________________