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Lectio Divina für Unsere Zeit

von Bruder Andrew CSWG

Bruder Andrew ist ein Mitglied der Gemeinschaft der Diener des Willen Gottes, einer kleineren Gemeinschaft anglikanischer Mönche in Crawley, UK. Andere Zeugnisse dieser Gemeinschaft können sie sich hier ansehen


Ich dachte ich nehme die Gespräche Jesu mit Vassula Ryden in Bezug zur Lectio Divina zum Thema. Die geistliche Lektüre stellt einen wichigen Teil des Gebetslebens dar. Eine gut ausgerüstete Bibliothek ist ein Merkmal eines jeden Klosters. Es gibt besondere Zeiten, die für das Lesen reserviert sind. Die Stille des Klosters und das Zurückhalten jeglichen Gesprächs, die es sogar über die Gesprächigsten bringt führt zu einer profitablen Grüblerei, wenn wir unserem Beruf nachgehen, dem, was vor uns liegt zur Lekture. Es ist kaum möglich, dass ein Mönch nicht ein Buch (oder zwei, gleichzeitig) liest. Wir lesen in der Mensa, und so wird die Mensa zu einem Ort, an dem der Körper und der Geist genährt und erneuert werden. Das Essen auf dem Teller und der Rest des Buches vor uns. In einigen Häusern wird die Mahlzeit in Stille eingenommen, währenddem ein Mitglied der Gemeinschaft laut vorliest; doch in unserer Gemeinschaft liest jeder still das Buch vor ihm. "Eine kleine Lesung gut verdaut, zu jeder Sitzung". ist, wie es in unseren Regeln heisst: "die beste mentale Diät für einen Mönch. Er sollte sich deshalb dahin gehend erziehen, dass er langsam, betrachtend liest, was da im Licht des Heiligen Geistes geschrieben steht."

In den frühen Stufen unseres Gebetslebens wählen wir eine Textpassage aus dem Buch das wir lesen aus - Es kann ein Abschnitt sein, ein Satz oder gar nur ein Wort - und denken darüber nach. Der Heilige Geist, der uns immer zur Seite steht, um uns zu führen, kommt von seiner Seite her und breitet Sein Licht auf unseren Lesestoff aus. Wenn wir es ihm erlauben, wird er uns eine tiefe Einsicht dessen gewähren, was wir gerade lesen und auf das wir selbst nie gekommen wären. John Henry Newman spricht von "einer Engels-Berührung der Gedanken". Der Hl. Paulus bezieht sich auf die Gaben von "Weisheit, Erkenntnis und Verstehen", und hat uns viel über geistliche Reife zu berichten.

Sozusagen auf dem Weg zu dieser geistlichen Reife geschieht etwas. Wir bemerken, dass wir nicht mehr über unserer Lesung meditieren können so wie wir es gewohnt waren, was auch immer wir zu lesen haben, finden wir langweilig, leblos und 'versiegelt'. Wir greifen zwischendurch Texte auf, die uns zuvor Erfrischung und Freude geschenkt hatten und sie sagen uns nichts mehr. Wenn wir dem Heiligen Geist erlauben, uns durch das zu führen, was, soweit es das Lesen betrifft, wie ein Erleben der Wüste ist, wird Er uns zu einer nächsten Stufe führen, in der Gott selbst wählt, über was wir nachdenken, sinnieren, meditieren und uns in unserem Denken zu dem Thema führt, das Er uns gegeben hat. Die Initiative kommt nun von Gott. Ja, jetzt wahrlich so, dass "Gott vorschlägt und der Mensch dafür empfänglich ist".

Es ist eine Freude wenn das beginnt zu geschehen, desto mehr es eine solch unerwartete Wendung der Geschehnisse ist. Ich war zur Erholung in einem Sommer in der Einsiedelei des Hl. David. Vor mir geöffnet hatte ich ein Buch von Pater Gilbert. Ich habe abwechselnd im Garten gearbeitet und gelesen. Und während dem Arbeiten draussen dachte ich über gewisse Sätze nach und freue mich darüber riesig. Ich arbeitete und dachte etwa 20 Minuten nach, ging wieder ins Haus und setzte mich wieder vor mein Buch, und da vor meinen Augen, wie wenn es mit einem Leuchtstift hervorgehoben worden wäre, stand der Grundgedanke, über den ich gerade nachgedacht hatte, unverschleiert, klar und offen; der Sinn war offenbart. So war ich an diesem sonnigen Nachmittag viel beschäftigt - für eine Weile arbeiten, dann eine Weile lesen und jedes Mal war es dasselbe: Als ich mich hinsetzte um zu lesen, stand das, worüber ich während der Arbeit draussen nachgedacht hatte und als ich später meine Arbeit im Garten wieder aufnahm, wurde mir zuteil, dass ich über etwas nachdachte, über das ich erst später lesen würde. Ich wurde beim Lesen durch den Geist geführt und nicht nur geführt, auch unterwiesen. Später beim Nachmittags-Tee sass ein glücklicher Mann an den Tisch und dachte über die Worte des Psalmisten nach:

" In dieser Schriftrolle steht, was an mir geschehen ist. Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung trag ich im Herzen. (Ps 40)

Auf solche Weise das Verstehen geschenkt zu bekommen ist 'vollkommen', das heisst, es ist nicht eine Schlussfolgerung die von den eigenen Gedanken her stammt. Es ist ein vollständiges Geschenk und diese Art der 'Vollkommenheit' wird vom Empfänger sofort wahrgenommen. Es stimmt einen zuversichtlich, beruhigt, ist standfest, stabil, schenkt Freude, braucht keinen Nachweis, steht über jeder Kontroverse und die Weisheit und die Erkenntnis, die damit einhergehen bringen auch diese charakterischen Merkmale hervor. Es drängt sich nicht auf, ist diskret und gehört nicht dahin, wo Streitgespräche geführt werden. Vielmehr trifft man es im Herzen derer an, deren Herzen vom Heiligen Geist vorbereitet wurden, es zu empfangen. Wenn Leute dem Heiligen Geist erlauben würde, sie auf diese Weise zu unterweisen, würden, so denke ich oft, all die Kontroversen über die Bedeutung der Heiligen Schrift und wie sie interpretiert werden müssen aufhören und dann wäre es möglich, sich auf die eine Frage zu beantworten, die wirklich zählt, nämlich: "Glaubst du das?" - mit einem definitiven "ja" oder "nein".

Sometimes the Holy Spirit will lead us to think along specific lines for a short period before leading us to find its verification on the page in front of us, as I have just described. At other times his leading of our thinking may last considerably longer. If he wants to prepare us to read a work such as, say, St John of the Cross's Dark Night of the Soul, we might be given to think and reflect for some weeks on themes as supplied by the Holy Spirit. Then, as we begin reading the book in question, we find laid out before us by the author the very themes we have been ruminating on over the previous weeks. It will be seen here that the reading of the book does not initiate a period of reflection, rather it concludes it. Reading the book becomes a matter of recognising what we have already been given, in the spirit, to understand. Primed, expectant, we have been looking out for what we now find before us, and we accept without hesitation, this, the fulfilment of our reflections.

Manchmal braucht es sogar mehr Zeit, um uns zu führen, das hängt davon ab, was der Heilige Geist mit uns im Sinn hat. Es könnte so sein, dass Er uns anleiten würde über mehrere Jahre hinweg über ein paar Sätze nachzudenken und nachzusinnen, bevor Er sein Werk zu Ende bringt indem er uns ein Buch, welches Er bestimmt hat, in die Hände legt - und das tat der Heilige Geist im Bezug auf die Gespräche Jesu mit Vassula. Über eine Zeitspanne mehrerer Jahre hat Er mir einige Hauptthemen zum nachdenken gegeben - Das Wesen der Erlösung, Das Fegefeuer und darüber hinaus, das Leben in der neuen Schöpfung, die Bekämpfung Satans und das Ende des geistigen Krieges, das Hinführen der Weltbevölkerung dieser Welt in die neue Schöpfung, das Aufkommen der Hirften die gebraucht werden, die Herde in die neue Welt zu führen, die dunkle Nacht in die die Welt in unserer Zeit hineingezogen wird, das Ende dieser dunklen Nacht und die zentrale Rolle in all dem: der Liebe, die Liebe Gottes unseres Schöpfers zu seinen Geschöpfen und unser Antworten darauf, in und durch die Kraft der Liebe zu Ihm. Das war meine Nahrung und mein Trank während all dieser Jahre. Wunderbare Themen! Gewaltige Themen!
Und als ich wähend meiner Tätigkeiten für das Kloster unterwegs war, behielt ich diese Themen in meinem Herzen und dachte darüber nach, was mir dadurch aufgezeigt wurde und das ich nur als eine grosse und verborgene Freude beschreiben kann. Im Nachdenken über diese Themen entdeckte ich all die Merkmale der göttlichen Herkunft, nach denen mich meine Erfahrung lehrte Ausschau zu halten und die ich zuvor erwähnt habe: Standfestigkeit, Stabilität, Freude usw. So ging ich ruhig voran und hielt Ausschau nach dem Buch, welches all diese Themen zusammenfügen würde. Was für Themen! Was für Themen! Wer könnte die niederschreiben? Wer könnte über solch gewaltige Themen nachdenken und nicht davon gewaltig durchgeschüttelt werden? Ich dachte manchmal über die Buchrolle nach, die innen und aussen beschrieben war, die der Hl. Johannes im Buch der Offenbarung gesehen hatte (Offb 5,1), oder als ihm die Buchrolle später (10, 10) zu essen gegeben wurde, und währenddem ich darüber nachdachte wurde der Friede in mir wieder hergestellt, nicht ein Friede dieser Welt, sondern derjenige der nur unser Herr uns geben kann.

Diese Jahre der Meditation und des Nachdenkens wurden an dem Tag zu ihrer Erfüllung gebracht, als Pater Gregory mir vorschlug, die Botschaften die Unser Herr Vassula diktiert hat zu lesen. Ich öffnete das erste der zwölf Bücher dieser geistlichen Lektüre; dergleichen ich nie zuvor begegnet bin.


Ich beabsichtige nicht, viel über das Werk selber auszusagen. Wie der Psalmist sagt und ich benutze diesen Ausspruch gut überdacht: "Wollte ich von ihnen künden und reden, es wären mehr, als man zählen kann." (Ps 40) ; doch möchte ich euch dazu anspornen, die Botschaften zu lesen und euch selbst ein Urteil darüber zu bilden. Mehr als in jedem anderen theologischen Werk, welches ich gelesen habe offenbart der Heilige Geist, der in diesem Werk präsent ist, sich selbst und die anderen zwei Personen der Heiligen Dreifaltigkeit, den Vater und den Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Es liegt nicht an mir, zu versuchen, euch zu erklären, wie das geschieht; findet es selbst heraus und lest die Botschaften. Der Leser dieses Werks wird sein eigenes Leben in ihnen finden, in der Person von Jesus Christus, der das wahre Leben eines jeden und der der Autor dieses Werks ist. Euch mag nicht daran gelegen sein, Ihm zu begegnen, oder euer Leben darin, und im Licht seiner Wahrheit offen gelegt zu bekommen. Doch, Er selbst wird euch die Gnade schenken, in seiner Gegenwart zu stehen, wenn Er in seiner Herrlichkeit kommt, mit seinen Heiligen die bei Ihm sind. (siehe Lk 21, 36; Mt 25, 31; Lk 21, 27; Lk 9, 26) Das ist es, wozu unser Gebetsleben führen soll. Wenn es euch zu schwer fällt, dem gewachsen zu sein, dann sind diese Werke nichts für euch. Ich sprach zu kürzlich mit einer Frau, die mir sagte, dass sie letzthin bei einem Besuch des Klosters während vier Tagen neun Bücher las und das, wie sie selbst zugab, war um zu vermeiden, von ihrer Lektüre hochzuschauen und die Gegenwart unseres Herrn wahrzunehmen, von dem sie wusste, dass Er vor ihr stand währenddem sie las. Dieser Missbrauch der Religion ist in unseren Tagen so weitverbreitet; Religiöse Übungen werden selbst zu einem "Ort, an dem man sich vor Gott versteckt.

Wenn ihr dieses Werk liest, dann, liebe Leser, schaut von dem Buch auf, wenn Er, der der Autor dieser Botschaften ist zu euch kommt und dann sprecht mit Ihm, von Angesicht zu Angesicht. Wenn ihr einmal diese Welt verlassen werdet, wird es euch nicht mehr möglich sein, Ihm auf diese Weise zu begegnen, so macht aus der Zeit, die euch gegeben wird das Beste. Hört hin, was Er euch zu sagen hat, schaut Ihn an, lächelt Ihn an, und lest so, wie Er euch dazu eingeladen hat. Er hat euch viel zu sagen, uns zu sagen und Er sagt es in diesen Bänden. Grossartige Themen! Das Wesen der Erlösung, das Fegefeuer und darüber hinaus, das Leben in der neuen Schöpfung, die Bekämpfung Satans und das Ende des geistigen Kriegführung, das Hinführen der Weltbevölkerung dieser Welt in die neue Schöpfung, das Aufkommen der Hirften die gebraucht werden, die Herde in die neue Welt zu führen, die dunkle Nacht in die die Welt in unserer Zeit hineingezogen wird, das Ende dieser dunklen Nacht und die Mittel mit welchen Er das erfüllt, erfüllen wird, all das, durch die Liebe, durch die Liebe die Gott für alle von uns hat und unsere Antwort auf seine Liebe. All das steht in diesen Büchern. Es wird euch zum richtigen Zeitpunkt gegeben werden, um auch auf eine angemessene Weise darauf zu antworten. Eure Antwort wird eine klare Antwort sein, entweder ja oder nein.

Die Theologie mit der wir durch diese Bände bekannt gemacht werden ist erfrischend, lebendig und aufrichtig. Ihr braucht keinen Doktor in Theologie um sie zu verstehen. Leicht zugänglich für jeden, der es wünscht. Sie ist direkt, einfach und es ist eine Freude darin zu lesen. Es frischt all die Teilbereiche auf, die andere Theologie nicht erreichen kann. Tatsächlich ist es alles, was ihr gerade nicht erwartet, das Theologie sein kann. Ich habe das Gefühl, dass diejenigen, die es lesen und sich daran halten, sich kaum hingeben werden darüber Streitgespräche zu führen, oder sich auf theologische Polemik einlassen, die die getrennten Kirchen über die Jahrhunderte hinweg so auseinander gebracht hat und dessen Früchte in unseren Tagen so offensichtlich geworden sind - deren Unfähigkeit ihre Anhänger zu der Vollkommenheit zu führen, welche ich beschrieben hatte. Die Botschaften sind ein Heilmittel gegen diese Unfähigkeit. Unser Herr spricht zu uns durch diese Botschaften und diejenigen die ihn bei sich aufnehmen wollen, gewährt Er Erneuerung, Erquickung, Leben und Frieden.

Das Arbeit des Wahren Lebens in Gott hat kaum begonnen. Ich habe das Gefühl, dass die Botschaften in dieser Anfangsperiode den Kirchen vorgestellt werden, damit diese eine einfache Antwort darauf abgeben können, ja - oder nein, zu dem was sie hervorrufen. Ist diese Anfangsperiode einmal abgeschlossen, werden sie der ganzen Bevölkerung vorgestellt, und dann werden, so denke ich, erstaunliche, ja, erstaunliche Dinge geschehen; Dinge die über menschliches Fassungsvermögen hinausgehen - eine grosse Zahl von Leuten wird beim Lesen der Botschaften erkennen, dass dessen Autor der Herr, Jesus Christus, ist. Sie werden sein Antlitz erkennen, seine Stimme hören, Ihm zulächeln, sich mit Ihm freuen und sich daran erinnern , dass sie Ihn kennen und Ihn lieben, und das seit vielen Jahren. Die Amnesie in der sie vom Fürsten dieser Welt, Satan, gefangen gehalten wurden und die die Kirche in ihrem gegenwärtigem Zustand nicht heilen kann, wird dann überwunden werden und sie werden zur Kirche zurückkommen, denn die, die Unseren Herrn lieben, können nirgendwo anders hingehen. Ihre Heimkehr wird die Kirche umgestalten.

Es gibt einen historischen Präzedenzfall für Ereignisse dieser Grössenordnung. Im dritten Jahrhundert deklarierte der Kaiser Konstantin die Christenheit als die offizielle Religion des Römischen Reiches und ein riesiger Zustrom in die Kirche fand statt. In gewisser Hinsicht musste die Kirche seither mit dessen Folgen klarkommen. Die künftigen Geschehnisse, auf die ich hinweise, werden die Vervollständigung, die Erfüllung dieser grossen Arbeit sein, die vor eintausendsiebenhundert Jahren begonnen hat.

Ich denke, dass wir im Das Wahre Leben in Gott den Beginn kommender grosser Ereignisse sehen. Ich schlage euch vor, die Botschaften zu lesen und darüber nachzudenken.

Andrew CSWG
(November 2004)


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